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Familie Borromeo Lago Maggiore

Die Geschichte der Familie Borromeo, die am malerischen Lago Maggiore ansässig ist, reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück und ist eng mit der Geschichte Norditaliens verbunden. Ursprünglich als Kaufleute in San Miniato tätig, wechselten sie um 1370 zum Bankwesen in Mailand und erlangten schließlich den Titel des Grafen von Arona. Diese Familie übte großen Einfluss auf das Herzogtum Mailand aus und spielte während der katholischen Reformation eine wichtige Rolle, da einige ihrer Mitglieder Kardinäle wurden.

Die Anfänge der Familie Borromeo

Die Geschichte der Familie Borromeo begann um 1300, als sie zu den Kaufmannsfamilien von San Miniato gehörten und aufgrund ihrer römischen Abstammung als “Buon Romei” oder “Borromei” bekannt waren. Im Jahr 1367 fand Filippo de’ Medici, ein Mitglied dieser Familie, Berühmtheit, als er die Ghibellinen von San Miniato in einem Aufstand gegen die florentinischen Guelfen anführte, unterstützt vom Heiligen Römischen Kaiser Karl IV. und Gian Galeazzo Visconti, der später Herzog von Mailand wurde.

Die Florentiner nahmen Filippo de’ Medici 1370 gefangen und töteten ihn. Dies führte dazu, dass fünf seiner Kinder, die sich während des Aufstands in Mailand versteckt hatten, die Borromeo Bank in Mailand gründeten. Andere Familienmitglieder gründeten ebenfalls Finanzinstitute in Venedig und Florenz. Dieser Schritt trug dazu bei, dass die Familie Borromeo zu einer wichtigen Kraft auf den europäischen Finanzmärkten wurde.

Aufstieg zur Macht

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Familie Borromeo war die Ernennung von Vitaliano I. Borromeo zum Schatzmeister des Herzogs von Mailand im Jahr 1418. Dies verlieh ihm großen politischen Einfluss am Visconti-Hof und brachte der Familie Lehen und Sonderrechte ein. Unter seiner Führung erweiterte die Familie ihren Einfluss auf Städte und Gebiete entlang des Lago Maggiore und in Ossola.

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Die Burg und das Lehen von Angera am Ufer des Lago Maggiore wurden 1449 unter der Kontrolle der Familie Borromeo gestellt und sind immer noch im Familienbesitz. Sie wurden auch zeitweise Gouverneure von Mailand. In dieser Zeit wurde auch die Festung Rocca Vitaliana bei Castelli di Cannero erbaut, um ihr Territorium gegen die Bedrohung durch die Alte Eidgenossenschaft zu schützen.

Kulturelle und religiöse Beiträge

Die Familie Borromeo hat nicht nur politische und finanzielle Macht erlangt, sondern auch kulturelle und religiöse Beiträge geleistet. Carlo Borromeo, ein Mitglied der Familie, stieg in den Reihen der katholischen Kirche auf und wurde schließlich ein Heiliger. Er diente als Erzbischof von Mailand und hinterließ einen bedeutenden Beitrag zur Ambrosianischen Bibliothek.

Die Borromäischen Inseln und ihr Erbe

Die Borromeo-Familie besitzt seit dem 16. Jahrhundert die berühmten Borromäischen Inseln im Lago Maggiore. Eine der Inseln beherbergt einen prächtigen Palast, dessen Gärten von verschiedenen Generationen der Familie gestaltet wurden. Die Borromäischen Inseln sind ein beliebtes Touristenziel und ein Beispiel für die Gartenbaukunst der Familie.

Der “Borromeo-Staat”

Die Familie Borromeo konnte zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert zahlreiche Lehen in der Region Valdossola/Lago Maggiore unter ihre Kontrolle bringen und einen “Borromeo-Staat” etablieren, der eine de facto souveräne Nation innerhalb des Herzogtums Mailand war. Dieser Staat hatte eine eigene Armee und Befestigungen. Nach dem Angriff von Napoleon Bonaparte auf Mailand im Jahr 1797 endete der “Borromeo-Staat”, aber die Familie behielt ihre riesigen Ländereien auf den Borromäischen Inseln.

Die Familie Borromeo hat im Laufe der Jahrhunderte eine faszinierende Geschichte geschrieben, die eng mit der Geschichte Norditaliens verflochten ist. Ihr Erbe, von den Borromäischen Inseln bis zur kulturellen und politischen Bedeutung, ist bis heute sichtbar und bewundernswert.

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